Mehrere Tagesgeldkonten eröffnen

Einführung:

Mit einem Tagesgeldkonto kann man einen weit höheren Zinssatz bekommen als z.B. bei einem Girokonto oder Sparbuch. Es wird keine Laufzeit festgelegt, d.h. man kann täglich auf sein Geld zugreifen.

Mehrere Tagesgeldkonten zu führen ist viel mehr die Regel als die Ausnahme. Viele Banken bieten den höchsten Zinssatz nur bis zu einer gewissen Anlagesumme. Danach wird der Zins weitaus niedriger. So macht es ab bestimmten Anlagesummen natürlich Sinn 2-5 Tagesgeldkonten bei verschiedenen Anbietern zu haben und jeweils nur 20.000 Euro anzulegen bzw. bis zum Höchstsatz.

Wieso sind Tagesgeldkonten so attraktiv und beliebt ?

Tagesgeld hat genau die Vorteile, die ein Girokonto, Sparbuch oder auch Festgeld nicht bieten kann. Die Zinsen auf Sparbüchern sind seit vielen Jahren konstant niedrig. Girokonten sind sowieso unverzinst. Tagesgeldkonten bieten mit ihrem variablen Zinssatz seit ca. einem jahr wieder hohe Zinsen.

Das Geld auf dem Tagesgeldkonto steht einem täglich zur Verfügung. Man kann es auf sein Referenzkonto(Girokonto) überweisen oder von anderen Konten neues Geld auf das Referenzkonto des Tagesgeldkontos überweisen. Man ist maximal flexibel und ungebunden.

In der EU-weiten Einlagensicherung sind Einlagesummen eines jeden Kunden einer Bank bis 100.000 Euro abgesichert. D.h. betreibt man mehrere Tagesgeldkonten, so ist jedes dieser Konten bis mindestens 100.000 Euro abgesichert.

Sehr viele Banken haben darüber hinaus eigene Sicherungssysteme und Einlagensicherungsfonds. Diese sichern Einlagen bis mehrere Millionen Euro pro Kunde ab.

>>> Tagesgeld-Vergleich

Darf man überhaupt mehrere Tagesgeldkonten besitzen

Man darf soviele Tagesgeldkonten führen wie man will. Tagesgeldkonten für Anschaffungen, zur Aufteilung, in der Regel aber um den Höchstsatz an Zinsen von der jeweiligen Direktbank zu erhalten. Oft erhält man den Zinssatz nur bis zu einer gewissen Anlagesumme oder für einen gewissen Zeitraum.

Mehrere Tagesgeldkonten bei einer Bank sind aber nicht immer möglich. Die Bank bietet die höchsten Zinsen oft nur bis zu einer bestimmten Anlagesumme. Dieses System ist nicht dafür gedacht, dass man auf den eigenen Namen mehrere Tagesgeldkonten bei der selben Bank eröffnet und somit immer den Höchstzins bekommt. Zudem sei gesagt, dass die Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Bank gilt, nicht pro Konto.

Üblich ist, dass man bei einer Bank nur ein Tagesgeldkonto besitzt, aber sehr viele Festgeldkonten eröffnen darf.

Wie eröffne ich ein Tagesgeldkonto?

Jede Tagesgeldbank hat in der Regel Antragsformulare. Diese kann man ausfüllen, ausdrucken und damit entweder eine Video-Ident-Authentifizierung machen oder vor Ort bei der jeweiligen Poststelle seinen Personalausweis und den Antrag vorzeigen.

Der Mitarbeiter bestätigt dann die Identifizierung an die Bank.

Man erhält ein Bestätigungsschreiben von der Bank mit Kontonummer und Referenzkonto und kann nun Geld auf das Referenzkonto seines Girokontos einzahlen.


Warum ein Referenzkonto?

Das Tagesgeldkonto ist nicht für den täglichen Zahlungsverkehr zugelassen. D.h. Sie können meist kein Geld direkt der Karte abheben oder mit einer Bankkarte im Supermarkt vom Tagesgeldkonto bezahlen. Dafür gibt es das Refernezkonto als Zwischenschritt.

Beispiel für mehrere Tagesgeldkonten:

Anlagesumme 80.000 Euro

Bank 1
Anlagebetrag 80.000 Euro
Tagesgeldzinssatz von 4,0% bis 20.000 Euro
Jährliche Zinszahlung
Alle weiteren Beträge ab dem 20.001. Euro: 1,5 Prozent Zinsen
Verzinsung der 20.000 Euro: 4,0%, 800 Euro Rendite pro Jahr
Verzinsung der 60.000 Euro: 1,5%, 900 Euro Rendite nach einem Jahr.

Aber das machen wir nicht.


Erhalten würden wir für die 60.000 Euro ab den 20.000 Euro nur noch 1,5% Zinsen. Und obwohl 60.000 Euro verzinst viel mehr einbringen sollte als 20.000 Euro, so erhalten wir nur auf die 20.000 Euro einen richtig hohen Zinssatz. Auf die 60.000 Euro extrem wenig.

20.000 Euro bringen uns 800 Euro Rendite
60.000 Euro bringen uns 900 Euro Rendite

Da stimmt etwas nicht, hier gibt es ein Missverhältnis.

Wir gehen zu 2 weiteren Banken und legen dort

  1. 10.000 Euro und
  2. 50.000 Euro an.

Somit haben wir insgesamt 80.000 Euro angelegt.

Bank 2
Anlagebetrag: 10.000 Euro
Tagesgeldzinssatz von 3,5% bis 30.000 Euro
Danach 2,0 %

Rendite: 350 Euro

Bank 3
Anlagebetrag: 50.000 Euro
Tagesgeldzinssatz von 4,0% bis 50.000 Euro
Danach 2,0 %
jährliche Zinszahlung

Rendite: 2.000 Euro

Wir haben eine Bank gefunden, die auch 4 % Zinsen zahlen. Und zwar bis 50.000 Euro. Die legen wir komplett an. Wir haben aber noch 10.000 Euro übrig. Diese legen wir bei einer anderen Bank an, welche uns immerhin noch 3,5 % Zinsen zahlt.

Renditeergebnis:

Verzinsung Bank 1: 20.000 Euro: 4,0%, 800 Euro Rendite pro Jahr
Verzinsung Bank 2: 10.000 Euro Tagesgeldzinssatz von 3,5% bis 30.000 Euro, Rendite: 350 Euro
Verzinsung Bank 3: 50.000 EuroTagesgeldzinssatz von 4,0% bis 50.000 Euro, Rendite: 2.000 Euro

Wir haben somit eine Gesamtrendite von 3150 Euro auf unsere 80.000 Euro Tagesgeld.


Wären wir bei einer Bank geblieben und hätten keine weiteren Tagesgeldkonten eröffnet, so hätten wir nur 1700 Euro Rendite gemacht. Wir hätten effektiv 1450 Euro an Zinseinnahmen verloren.

Fazit: Es lohnt sich bei mehreren Banken Tagesgeldkonten zu eröffnen.

>>> Tagesgeld-Vergleich